Unser Förderkonzept 

Im Schuljahr 2004/05 beschlossen die Kollegen der Wulfertschule die Einführung des Förderbandes. Dieses sah vor, dass alle acht Klassen der Wulfertschule zur gleichen Zeit jeweils Förderunterricht im Fach Deutsch und im Fach Mathematik haben sollten. So war gewährleistet, dass in leistungshomogenen Gruppen klassenstufen- und jahrgangsübergreifend gefördert werden kann. Die Aufteilung der Gruppen sollte recht konstant sein, aber auch immer wieder themenspezifische Änderungen in der Zusammensetzung zulassen.

Aufgrund vieler krankheitsbedingter Ausfälle fand das Förderband jedoch lediglich in der dritten Jahrgansstufe regelmäßig statt. Nach der halbjährigen Erprobung stellten die Lehrer der dritten Schuljahre folgendes Fazit heraus:

Da die Gruppen immer ca. 28 SchülerInnen umfassten war eine konsequente Förderung sowohl der schwachen als auch der leistungsstarken  nicht möglich. Die Gruppe war in diesem Förderunterricht wieder in Klassengröße und die Möglichkeit der Lehrperson nachdrücklich den Kindern zu helfen, die der Hilfe bedürfen, war genauso klein wie im Klassenverband. Durch die Größe der Gruppe war auch eine entsprechende Leistungsheterogenität zu verzeichnen. Das Leistungsgefälle war sehr stark, Unter- und Überforderungen trotz Differenzierungen nicht zu vermeiden. Die Leistungsspitze und die leistungsschwachen Schüler waren jeweils in einer kleineren Gruppe vertreten, während die Schüler, die leistungsmäßig das Mittelmaß der Klassen sind, sehr groß war und somit geteilt und auf die beiden anderen Gruppen verteilt wurde.

Eine Nachfrage bei den Eltern ergab, dass sie es positiv fanden, dass die Klassen 3a und 3b gemischt wurden und die Kinder in einer Gruppe waren, die etwas homogener in der Leistung war, als die ursprüngliche Klasse. Doch sahen die Eltern die Größe der Gruppe als großes Problem an und waren unzufrieden, dass die individuellere Betreuung der Kinder nicht unbedingt geleistet werden konnte. Der größte Teil der Eltern wünschte kleinere Gruppen oder eine Rückkehr zur ursprünglichen Form des Förderunterrichts in wechselnden Kleingruppen zurück, da in diesen Gruppen ein individuelleres Eingehen auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Schulkinder möglich war.

Eine Umfrage unter den Schülern der Klassen 3a und 3b ergab zum überwiegenden Teil eine Ablehnung der Form des Förderbandes, wie sie in diesem Halbjahr angeboten wurde.

Es gab positive Stimmen der Kinder, die die gemischte Zusammensetzung der Klassen im Förderunterricht genossen oder aber zufrieden waren, dass „alle Förderunterricht machen können“.

Doch die negativen Stimmen der SchülerInnen überwogen und bezogen sich alle auf die Gruppenstärke. Die Gruppen waren den Kindern einfach zu groß und damit einhergehend war die Lautstärke natürlich auch viel höher als in Kleingruppen. Kommentare wie „Es ist mit weniger Kindern leiser“ bis zu „... weil es nicht so laut ist und ich konzentrierter arbeiten kann“ waren überwiegend vertreten.

Als Fazit der Lehrpersonen lässt sich zusammenfassen, dass die Form des Förderbandes keine optimale Lösung darstellt. Dies geht aus den Befragungen der Eltern und Kinder und den Erlebnissen der Lehrpersonen hervor. Wenn es allerdings gelingen könnte, für jeden Jahrgang eine dritte Lehrperson einzusetzen und somit drei Gruppen zu bilden, wie es für den Start des Schuljahres 2005/06 geplant ist, sind wir uns sicher, dass das Förderband eine Zukunft hat. Schließlich würden auf diese Weise die Gruppen für die leistungsstarken und die leistungsschwachen Kinder verkleinert, so dass ein deutlich individuelleres Arbeiten mit den SchülerInnen dieser beiden Gruppen gewährleistet wäre. Darüber hinaus wäre es möglich, das breite Mittelfeld in einer dritten Gruppe zusammenzufassen und auch diesen Schülern manche Unter- oder auch Überforderung zu ersparen.

Aufgrund der nicht so positiven Erfahrungen mit der Umsetzung des Förderbandes hat das Kollegium am Ende des Schuljahres 2004/05 an einer weiteren Fortbildung zum Thema „Förderdiagnostik und Förderpläne“ teilgenommen. Gründe für das Interesse an dieser Weiterbildungsmaßnahme waren und sind die Optimierung der Förderung lernschwacher Schüler und eine einheitliche Handhabung der Förderung innerhalb des Kollegiums. 

Inhalte der Fortbildung waren die Vorstellung des Förderkonzepts der Pestalozzischule Hemer und Anregungen zur Weiterarbeit in den einzelnen Schulen. Darauf basierend hat das Kollegium ein eigenes Förderkonzept entwickelt, welches die Ambitionen der Wulfertschule voll berücksichtigt. 

Grundlage des Förderkonzepts ist die Beobachtung und Dokumentation von Stärken und Schwächen eines Schülers in folgenden Bereichen:

  • Mathematik (Pränumerik; Numerik; Geometrie; Umgang mit Größen; Sachrechnen)

  • Deutsch (Schrift; Lesen; Schreiben/Rechtschreibung; mündlicher Sprachgebrauch; schriftlicher Sprachgebrauch; Grammatik)

  • Kognition (Orientierungsfähigkeit; Anweisungsverständnis; Merkfähigkeit; Denkfähigkeit; Transfer)

  • Lern- und Arbeitsverhalten (Lernbereitschaft/Interesse; Anstrengungsbereitschaft; Arbeitshaltung: Arbeitsbeginn, -tempo, Sorgfalt; Ausdauer/Aufmerksamkeit/Konzentration; Selbstständigkeit; Hausaufgaben)             

    Im Schuljahr 2007/08 wurde das bestehende Förderkonzept evaluiert und neu entworfen. Zur Diagnose des Lernstandes wurden im Fach Deutsch in den Bereichen Lesen, Rechtschreibung und Sprachgebrauch, im Fach Mathematik in den Bereichen Arithmetik, Geometrie und Sachrechnen schuljahresbezogen konkrete Aufgabenschwerpunkte definiert, die sich u. a. auf die „Bausteine“ Lernstandserhebungen stützen. Mit Hilfe von Tabellen hat nun jeder Lehrer die Möglichkeit, zu dokumentieren, inwieweit die Schüler den Stoff beherrschen und wo konkreter Förderbedarf besteht. Zur Erstellung der individuellen Förderpläne dienen u. a. die im vorherigen Förderkonzept erarbeiteten Übersichten und Tabellen. 

    Im Schuljahr 2008/09 wurde aufgrund der derzeit guten Lehrerbesetzung erneut das Förderband in allen vier Klassen eingeführt, jedoch diesmal mit vier anstatt drei Gruppen. Dadurch ist gewährleistet, dass die einzelnen Gruppen wesentliche kleiner sind als im Versuch 2004/05 und man so den einzelnen Kindern mehr gerecht wird. Sofern die Gestaltung des Stundenplanes es zulässt, liegt das Förderband im 1. und 2. sowie im 3. und 4. Schuljahr parallel, so dass die Möglichkeit besteht, Kinder am Förderunterricht einer höheren oder niedrigeren Klassenstufe teilnehmen zu lassen.

  • Lern- und Förderempfehlungen

  • Zu Beginn des Schulhalbjahres 2003/04 ist die Regelung in Kraft getreten, dass Schulkinder der Primarstufe und der Sekundarstufe I, deren Versetzung gefährdet ist, und ihre Erziehungsberechtigten zum Ende des Schulhalbjahres eine individuelle Lern- und Förderempfehlung erhalten. Dasselbe gilt im Falle der Nichtversetzung zum Ende des Schuljahres.

    Im Schuljahr 2003/04 stand das Thema “Individuelle Lernfortschrittsberatung“ an unserer Schule im Vordergrund. Die Aufmerksamkeit betrifft zunächst die SchülerInnen mit Lernschwierigkeiten, wobei diese Problematik sowohl im fachlichen als auch im überfachlichen Bereich des Arbeits- und Lernverhaltens bearbeitet werden soll. SchülerInnen benötigen Strategien und zu dessen Erwerb brauchen sie Lerngelegenheiten, beispielsweise offene Fragestellungen in entsprechend gestalteten fachlichen oder fächerübergreifenden Lernumgebungen.

  • Schulkinder mit Lernschwierigkeiten

    Förderempfehlungen können nur dann zum Erfolg führen, wenn sie von den Lernenden bewusst angenommen werden und diese einen aktiven Beitrag dazu leisten. 

    Die Aussagen müssen deshalb kurz, prägnant und verständlich sein. Dabei soll auch auf Schwächen im Arbeits- und Sozialverhalten aufmerksam gemacht werden. Da schulische Förderung nur gemeinsam und nur konkret gelingt, sollen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern geeignete Schritte zur Unterstützung des Lernens entwickeln und Verantwortung für die Einhaltung getroffener Vereinbarungen übernehmen.Der Fachlehrer beobachtet den Schüler genau; er hält seine Beobachtungen über einen längeren Zeitraum fest, so dass er eine Grundlage für Konferenzen und Elterngespräche hat. 
    Sind die Leistungen eines Schulkindes in einem Fach als mangelhaft bewertet worden, schreibt der Fachlehrkraft die Förderempfehlung. Hierfür bekommt er vor der Zeugnis- bzw. Versetzungskonferenz eine Diskette mit dem gültigen Formblatt.  In der Regel am Montag nach der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse erfolgt eine Beratung durch den Fachlehrer. Die Schüler und deren Erziehungsberechtigte werden zu einem Gespräch eingeladen.
    Zum Ende des Schuljahres findet das Gespräch am Tag nach der Zeugnisausgabe statt.
    Auch auf den zwei Mal im Jahr stattfindenden Elternsprechtagen sind die Förderempfehlungen Bestandteil des Gespräches zwischen Eltern und Lehrern.
  • Die Gespräche sollen folgende Ziele haben:
  • Schärfung des Bewusstseins dafür, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, der immer  auch eigene Anstrengung voraussetzt.
  • Benennung  der Lernenden als Hauptakteure des Lernens.
  • Übergabe von Hinweisen für Schüler darauf,
  • in  welchen fachlichen Leistungsbereichen sie sich weiterentwickeln müssen. 
  • wie sie Lernprozesse effektiv gestalten können.
  • wie Eltern und Lehrer sie dabei unterstützen können.
  •   Die Absprachen zwischen den Beteiligten sollen verschriftlicht werden. 
  • Im zweiten Halbjahr nimmt der Fachlehrer Rücksprache mit dem betroffenen Schüler und spricht über die Lernfortschritte. Er hat nicht die Aufgabe, die Erarbeitung des Lernstoffes zu kontrollieren und Aufgaben zu korrigieren. Es geht vielmehr um Ermutigung und Bereitstehen als Gesprächspartner. 
    Im Schuljahr 2008/09 hat das Kollegium der Wulfertschule sich dazu entschieden, die Lern- und Förderempfehlungen nicht mehr als frei formulierten Text zu schreiben und hat für Deutsch; Mathematik und Sachunterricht ein Formblatt zum Ankreuzen entwickelt.

     

  • Konzept für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrantenhintergrund; Verwendung der Stellen für Integrationshilfen
  • Unsere Intention ist, die Integration von Schülern mit Migrantenhintergrund zu verbessern, Bildungsbenachteiligungen zu beseitigen und gleiche Chancen für alle zu schaffen.
  • Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch sowie eine ständige Evaluation unserer pädagogischen Bemühungen sollen unsere Arbeit begleiten und weiterentwickeln. 

     

    Eine erfolgreiche Integration geschieht immer zum Wohl des Kindes unter Berücksichtigung der Sprachförderung, der individuellen Lernförderung, des interkulturellen Lernens und der Berufsvorbereitung. Deshalb ist es sehr wichtig, diese Kinder möglichst frühzeitig zu fördern und sie beim Aufbau sprachlicher, fachlicher und sozialer Kompetenzen so zu unterstützen, dass sie gute Schulleistungen und Schulabschlüsse erreichen. Ein Schul- und späterer Berufserfolg setzt immer das Beherrschen der deutschen Sprache voraus.

     

    Die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die nicht mit der deutschen Sprache als Erstsprache aufgewachsen ist, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Gemeinsames Merkmal ist eine gesellschaftlich bedingte Mehrsprachigkeit durch Migration.  Die Sprachbiographien dieser Kinder sind keineswegs einheitlich.
  • Der Förderunterricht DAZ richtet sich an Schüler Innen aus Migrationsfamilien mit sprachlichen Defiziten in der deutschen Sprache. Viele von ihnen leben in muttersprachlicher Umgebung mit vorwiegend restringiertem Sprachgebrauch. Oft wachsen sie ohne ausreichende Festigung der Muttersprache auf. Dies hat negative Auswirkungen auf den Erwerb der Zweitsprache. 
    Der Unterricht Deutsch als Zweitsprache hat die Aufgabe, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration der Kinder aus Migranten- und ausländischen Familien zu schaffen. Diese Integration geht über das Erlernen der deutschen Sprache hinaus.
    Bedeutsam für das sprachliche Handeln sind Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse hinsichtlich der Sprache selbst, der sozialen Gegebenheiten und der Sachverhalte.
    Schüler mit Migrantenhintergrund erwerben Sprachhandlungsfähigkeit auch in ungesteuerter Weise. Der Kontakt mit der deutschsprachigen Umwelt hilft dabei. Er hat einen entscheidenden Einfluss auf den Prozess des Zweitsprachenerwerbs. 
    Da regelmäßige Gespräche aller Beteiligten Vorraussetzung für eine intensive Förderung darstellen, ermittelt der Klassenlehrer in der Regel den jeweiligen Förderbedarf. Das Klassenlehrerprinzip gibt genügend Raum, die Kinder intensiver zu beobachten und zu betreuen. Differenzierte Arbeitsaufträge ermöglichen eigenes Lerntempo und Lernfortschritte mitzugestalten. Im Rahmen des Unterrichts werden Förderkonzepte erstellt, die die Lernausgangslage der Kinder berücksichtigen und eine sinnvolle Integration anstreben. Die aufgestellten Förderpläne werden ständig aktualisiert. Positiv ist die enge Zusammenarbeit der betreffenden Kollegen, wodurch die Arbeit im Unterricht unterstützt wird, weil Schwierigkeiten bzw. Defizite direkt im Förderunterricht aufgegriffen werden können.

     

    Für eine effektive Arbeit sind verschiedene Organisations- und Spielformen denkbar. 
    Wir arbeiten u.a. mit der DaZ-Box, die uns durch ihre Vielfalt und die verschiedenen Lernzugänge in besonderer Weise geeignet erscheint, Kindern mit ganz unterschiedlichem Förderbedarf zu helfen und ihre Sprachfähigkeit zu entwickeln.
    KLARO - Zweitsprache Deutsch ist ein Lern- und Übungsprogramm mit einfacher Selbstkontrolle. 
    Lösungen, die bei der ersten Bearbeitung vielleicht noch Schwierigkeiten bereiten, werden mehrfach wiederholt. Auf diese Weise erhalten die Kinder auch Rückmeldungen über ihre Lernfortschritte.  
    Wichtig ist eine gemeinsame Reflektion. „Das kann ich schon. Das habe ich alles gelernt. Das möchte ich jetzt machen.“ Sie ermöglicht eine Erfolgsübersicht, die helfen soll, kontinuierlich weiterzuarbeiten.

     

    Um nachhaltige Lernerfolge bei SchülerInnen mit Migrationshintergrund zu erreichen ist es uns besonders wichtig, dass die Förderung frühzeitig beginnt. Deshalb besteht von Seiten unserer Schule aus bereits bei der Anmeldung der Lernanfänger Kontakt und Austausch mit den Kindergärten, so dass „sprachauffällige“ Kinder schon frühzeitig auf evtl. außerschulische Fördermöglichkeiten hingewiesen werden. Auch die langfristige Förderung ist uns ein Anliegen, deshalb hat die gezielte Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund einen festen Platz in allen vier Schuljahren. 
  • Im Rahmen des Regelunterrichts achten die Lehrpersonen darauf, dass immer laut, verständlich und in ganzen Sätzen gesprochen wird. Kindern, die dabei Schwierigkeiten haben, werden die Sätze korrekt vorgesprochen, so dass sie diese richtig wiederholen können. Des Weiteren werden Wörter, die den Kindern unbekannt sein könnten, auf kindgerechte Art und Weise, z. T. durch die Mitschüler selbst, erklärt, und zur Vertiefung auch öfters wiederholt.

     

    Bilderbücher werden im Unterricht vom ersten Schuljahr an behandelt. Durch die Kombination von Bild und Text sowie häufig vorkommende Wiederholungen oder regelhafte Strukturen eignen sich Bilderbücher besonders für den Deutschunterricht mit mehrsprachigen  Lerngruppen.

     

    Ebenso ist das Singen, Umgestalten, Weiterdichten,... von Liedern mit einfachen Reim- bzw. Sprachmustern immer wiederkehrender Bestandteil des Unterrichts. Kreative Sprech- und Schreibanlässe gehen individuell auf die Bedürfnisse eines jeden Schülers ein, differenzierte Lernspiele und Rätsel bereichern den Unterricht zusätzlich. Besonders wichtig ist uns dabei die sprachliche Förderung nicht nur im Deutschunterricht, sondern in allen Fächern 

     

    Der Förderunterricht „Deutsch als Zweitsprache“ findet regelmäßig statt. In diesen Stunden wird viel mit Karteien gearbeitet, wobei ein Schwerpunkt im mündlichen Sprachgebrauch liegt. In diesen Kleingruppen haben gerade Kinder mit sprachlichen Schwächen weniger Hemmungen, etwas falsch zu machen und die Lehrkraft kann gezielt auf einzelne Probleme eingehen.

     

    Zur Ermittlung der Lernausgangslage als Grundlage für die individuelle Förderung dienen zum einen die Beobachtungen während der Lernanfängeranmeldung, zum anderen die Beobachtungen im Unterricht.

    In diesen Förderstunden werden Materialien verwendet, die gezielt für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen, ausgerichtet sind.

    Um das selbständige Lernen der SchülerInnen zu fördern, werden ihnen von Anfang an Lernstrategien vermittelt. Offene Unterrichtsformen (Lernen an Stationen, Werkstatt, Gruppenarbeit,...) und Formen der Selbstkontrolle finden vom ersten Schuljahr an Berücksichtigung im täglichen Unterricht.

     

    Um das Sozialverhalten und das Selbstbewusstsein aller Kinder zu stärken, findet regelmäßig ein Selbstbehauptungskurs in der Schule statt. Zunächst wurde der Kurs im ersten und im dritten Schuljahr durchgeführt. Nach einer Evaluation im Schuljahr 2009/10 wurde entschieden, diesen Kurs nur noch im 2. Schuljahr anzubieten. Zur Stärkung des Sozialverhaltens finden des Weiteren auch klassenübergreifende Aktionen (z.B. AGs und Ausflüge) statt. Auch der Förderunterricht wird oft klassenübergreifend erteilt.

     

    Um die Eltern als Kooperationspartner in die Förderarbeit einzubeziehen, werden sie auf Elternsprechtagen und - wenn nötig – gemeinsam mit der Lehrkraft des muttersprachlichen Unterrichts als Dolmetscher in extra Gesprächsterminen über die Fortschritte und Defizite ihres Kindes informiert. Sie bekommen hierbei von der Lehrperson ganz konkrete Tipps um die Förderung auch zu Hause zu unterstützen. 
    Wir bemühen uns um einen regen Austausch zwischen Schule und Elternhaus, um Integration zu erleichtern und gegenseitige Toleranz und Akzeptanz zu fördern. 

     

    Außerdem ist eine Weiterqualifizierung der Lehrkräfte- z.B. durch eine DaZ-Ausbildung oder eine schulinterne Fortbildung - sowie eine vermehrte Kontaktaufnahme zu Vereinen etc. als Kooperation mit außerschulischen Partnern (neben den Kindertageseinrichtungen) in unserer weiteren Planung. 
  • Rechtschreibkonzept
  • Rechtschreiben lernt man durch Schreiben und Lesen. Es ist ein integrierter Teil des Bereichs „schriftlicher Sprachgebrauch“. 
  • In den Klassen 1 und 2 ist er sehr eng verbunden mit dem Erlernen des Lesens und Schreibens. 
  • Am Ende der Grundschulzeit sollen die Kinder so weit normgerecht schreiben, dass sie vieles automatisiert schreiben und ein Gespür für Rechtschreibunsicherheiten entwickelt haben. Sie sollen dann wissen, wie sie sich im Zweifelsfall helfen können. Mit Hilfe der erlernten Arbeitstechniken sollen sie ihr Rechtschreibenlernen und –üben selbst organisieren. 
    Die Kinder sollen folgende Grundlagen, auf unterschiedlichem Niveau, erlangen: 
    -         verständlich schreiben
    -         richtig abschreiben
    -         selbständig mit Lernwörtern üben
    -         Wörter nachschlagen
    -         Texte kontrollieren und korrigieren
    -         mit Regelungen umgehen Basierend auf den vier Säulen des Rechtschreibunterrichts (Freies Schreiben, Lesen von Büchern und Texten anderer Kinder, Kennen lernen von Arbeitsformen und Hilfen zum richtigen Schreiben, Arbeit mit (vorstrukturiertem) Wortmaterial) wird im Sprachunterricht das Rechtschreiben integriert durch 
  • -         Montagsheft, Geschichtenheft, Tagebücher
    -         Vorlesen eigener Texte und Lesen von Texten anderer Kinder
    -         gemeinsame Gespräche über Texte
    -         den Einsatz verschiedener Lehrmaterialien wie Sprachbuch, Arbeitsheft, AOL-Boxen,  Rechtschreibkartei,
  • Logico, Paletti, Wörterbuch, Duden

  • die Lernwerkstatt am PC

  • Sammel-, Ordnungs- und Forschungsaufgaben

  • Die Förderung lernschwächerer Kinder
  • Kinder bringen unterschiedliche Voraussetzungen, Lernstrategien und -tempi für das Lesen- und Schreibenlernen und für das Begreifen mathematischer Zusammenhänge mit in die Schule. Daraus entstehen schon die ersten Schwierigkeiten beim Lernprozess im Unterricht. Sind erste Auffälligkeiten beim Erwerb der Schriftsprache erkennbar, wird z.B. die Vertauschung von ähnlich klingenden Buchstaben, die Verwechslung der Reihenfolge von Buchstaben in einem Wort oder die Auslassung einzelner Buchstaben festgestellt, erfolgt eine Überprüfung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit durch mögliche Testverfahren und genaue Beobachtung im Unterricht.

    Differenzierungsmaßnahmen werden als eine absolute Notwendigkeit in jeder Lerngruppe angesehen und durchgeführt. Innerhalb des Unterrichts und in zusätzlichen Förderstunden werden verschiedene Übungsmöglichkeiten durch vielfältiges Übungsmaterial und Lernspiele angeboten.

    Kinder, die bei sich selbst Lernschwierigkeiten oder Probleme entdecken, fühlen sich eher unfähig und sie trauen sich keine Leistung mehr zu. Es kann sich so ein Teufelskreis entwickeln, aus dem das Kind alleine nicht mehr heraus kommt. Es versucht seinen Misserfolgen in der Schule auszuweichen, indem es Hausaufgaben, Lesen und Schreiben vermeidet und stattdessen Aufmerksamkeit und Anerkennung durch Unterrichtsstörungen, Clownereien oder Ängstlichkeit zu bekommen versucht.

    Die Mithilfe der Eltern ist hier ganz besonders gefordert, denn nur eine gemeinsame Hilfestellung kann zum Erfolg führen. Wir versuchen daher immer wieder, die Eltern in die Förderarbeit mit einzubeziehen.

    Zur weiteren Förderung der Schüler ist zum Schuljahresbeginn 2004/05 von dem Kollegium ein ausführliches Förderkonzept erarbeitet worden.   Dieses Konzept wurde fortlaufend evaluiert und aktualisiert, bis im Sommer 2008 ein komplett neues Konzept erstellt wurde.

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Kinder im gemeinsamen Lernen - Förderschwerpunkt Hören und  Kommunikation

  • Seit dem Schuljahr 2002/03 werden an der Wulfertschule Kinder im GU mit dem Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“ unterrichtet. Zum Ende des Schuljahres 2001/02 wurde bei einer Schülerin des 2. Schuljahres eine Hörbehinderung festgestellt. In den Sommerferien wurde sie mit einem Hörgerät versorgt. Rechtzeitig zu Beginn des 3. Schuljahres wurde ein Klassenraum der Wulfertschule entsprechend mit Teppichboden und abgehängter Decke ausgestattet, um bessere Lernbedingungen für das schwerhörige Kind zu schaffen.

    Zwei Jahre später wurde die jüngere Schwester der o.g. Schülerin, die ebenfalls hörbehindert ist, in die Wulfertschule eingeschult. Auch für diese Schülerin wurden die entsprechenden baulichen Maßnahmen (Teppich, abgehängte Decke) in einem weiteren Klassenraum vorgenommen.

    Im Schuljahr 2004/05 wurde erneut ein schwerhöriges Kind in die Wulfertschule eingeschult. Bereits im Vorfeld bestand reger Kontakt zwischen den Eltern und der Schule, da u.a. das Fördergutachten von der Grundschullehrerin durchgeführt wurde, die auch die Klassenleitung übernahm. Um die schulischen Bedingungen noch zu optimieren, wurde in dem ersten umgebauten Klassenraum – der durch Wechsel der Schülerin zur weiterführenden Schule frei geworden war - zusätzlich eine schalldämmende Rückwand montiert.

    Ein Jahr später wurde ein weiteres hörgeschädigtes Kind auf Antrag in der Wulfertschule aufgenommen. Auch hierfür wurden die baulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik vorgenommen. Im Laufe des Schuljahres 2006/07 wurde erneut bei einer Schülerin des dritten Schuljahres eine Hörschädigung festgestellt. Auch sie wurde mit einem Hörgerät versorgt. In den Sommerferien wurde ein weiterer Klassenraum mit Teppichboden ausgelegt, so dass die Wulfertschule jetzt über insgesamt vier Klassenräume verfügt, die für schwerhörige Schüler bessere Bedingungen bieten als „normale“ Klassenräume.

    Im Schuljahr 2008/09 wurde abermals ein hörbeeinträchtigtes Kind eingeschult, das nun von einem der vier präparierten Klassenräume profitieren konnte. Des Weiteren wurde für dieses Kind im darauf folgenden Schuljahr ein drehbarer Schreibtischstuhl angeschafft, damit es sich den Klassenkameraden direkt zuwenden und so den Unterrichtsgesprächen besser folgen kann.

    Alle Kinder werden nach den geltenden Richtlinien für die Grundschule zielgleich unterrichtet.

    Die Lehrkraft, die in der jeweiligen Klasse unterrichtet, ist mit einer Mikrofon-Anlage (meistens als Head-Set) ausgestattet, die wiederum mit der CI-Anlage des Kindes (Gehör) gekoppelt ist. Die technische Verstärkung der Lautsprache hilft dem Kind, das Unterrichtsgeschehen erfolgreich verfolgen zu können.

    Bereits von Anfang an bestand ein guter Kontakt zur „Schule am Leithenhaus“ (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation) in Bochum. Eine Lehrkraft dieser Schule kommt an einem festgelegten Tag in der Woche an unsere Schule und steht jedem der schwerhörigen Kinder für einen festgelegten Zeitraum zur Verfügung. Dies dient der Durchführung von gezielten Fördermaßnahmen oder auch dazu, den Lehrkräften weitere Tipps im Umgang mit schwerhörigen Kindern zu geben.

    Im Schuljahr 2005/06 fand zudem eine schulinterne Lehrerfortbildung an der Wulfertschule statt, bei der die GU-Lehrkraft aus Bochum über den Umgang mit schwerhörigen Kindern im GU referierte.

    Von Seiten der Förderschule in Bochum wird jedes Jahr ein „GU-Lehrertag“ durchgeführt, der sich an alle LehrerInnen richtet, die ein Kind im GU unterrichten. Kollegen und die Schulleiterin der Wulfertschule nehmen hieran regelmäßig teil.